Gesamtschule wird zum Kunstraum

Dorstener Künstler Wilhelm Müller schenkt Bild

 

GSW-Bildschenkung

Foto: M.Kolks

„Wenn wir junge Menschen von der Faszination unserer Kunstmuseen überzeugen wollen, müssen wir unsere Schulen selbst zu Kunsträumen gestalten. Räume, in denen Schüler ihre eigenen Gestaltungsansätze mit denen externer bildender Künstler in Beziehung setzen können“, sagte Johannes Kratz anlässlich der feierlichen Übergabe des Bildes „Arbeitsplatz“ von Wilhelm Müller an die Gesamtschule Wulfen.

Sein über vier Quadrat­meter großes Bild ziert ab sofort die 10 Meter hohe Stirnwand im Flur des ersten Stockwerks.

Der Künstler aus Dorsten gibt seiner Heimat seit mehr als 15 Jahren Kontur und Farbe. Sein Werk ‚Arbeitsplatz’ zeigt eine Szene aus einer großen Industrieanlage eines großen Stahlwerks.

Solche Stahlwerke haben vor einigen Jahr­zehnten die Landschaft an Ruhr und Emscher überwiegend geprägt. Grundlage für die Stahlgewinnung war die Kohle und die Förderung der Kohle durch die Zeche hier in Wulfen.

Das war vor etwa 50 Jahren der Auslöser für die Gründung der neuen Stadt Wulfen-Barkenberg und damit auch für die Gründung der Gesamtschule vor 42 Jahren.

Wilhelm Müller zeigt große Industrieanlagen als stumm gewachsene Gebilde, die wie mächtige Fossilien nach und nach wieder Teil der Natur werden. Ein Mensch erscheint, mehr als schwindender Beobachter, denn als beteiligter Akteur. Ein Relikt aus einer Zeit, die bereits vollständig vom Zeitalter der digita­len Automatisierung abgelöst wurde. Ein Zeitalter, in dem Produktionsstätten völlig ohne menschliche Beteiligung die gewünschten Produkte fertigen.

„Dieses Kunstwerk“, so Johannes Kratz weiter, „markiert eine Zeitenwende und erinnert uns an unsere Pflicht auf eine neue, für uns Menschen optionsreichere Zeiten­wende hin zu arbeiten. Eine Zeit, in der sich der Mensch über sein kreatives Potential neu erfinden wird. Weil unsere Schule an dieser Transformation aktiv beteiligt ist, erhält sie mit Recht das Prädikat ‚Schule der Zukunft’.“

Wilhelm Müller, der als Chemiker bei den chemischen Werken Hüls für viele Jahre eine Wirkungsstätte gefunden hatte, wollte dieses Bild nicht an einen Sammler verkaufen, da er befürchtete, es würde in einem Magazin auf ewig verschwinden.

„Die Gesamtschule Wulfen“, erklärte Wilhelm Müller, „ist mein Wunsch­adressat. Denn sie ist kein abgeschotteter Bildungs­arbeitsplatz, sondern eine Wirkungsstätte vieler, ganz unterschiedlicher kreativer Geister.“

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